Mobile first: Was bedeutet das wirklich?
08.2021 / Mobile first ist ein Begriff, der von Onlinemarketern gegenüber Markt und Kunden wie selbstverständlich gebraucht wird. Insbesondere freilich, wenn es um Webdesign oder Online-Marketing geht. Doch was bedeutet ‚mobile first‘ wirklich? Und warum ist der Begriff für Unternehmen im B2B-Sektor heute so entscheidend? Der Versuch einer Annäherung. Verbunden mit der Mahnung auf konsequente Kundenzentrierung zu setzen.
Mobile First beschreibt eine Strategie, bei der digitale Inhalte zuerst für mobile Endgeräte entwickelt werden, bevor man über Desktop-Versionen sinniert. Doch hinter dieser Philosophie steckt mehr als nur technische Anpassungen. Es geht vor allem um Nutzerzentrierung – die Ausrichtung aller digitalen Inhalte und Funktionen auf das Verhalten und die Bedürfnisse der Kunden.
Mobile First: Nutzerzentrierung in Reinform?
Die zunehmende Dominanz mobiler Endgeräte bei der Webnutzung verändert, wie Unternehmen ihre digitalen Plattformen gestalten (müssen). Eine aktuelle Studie zeigt, dass heute rund 60 Prozent des weltweiten Internetverkehrs über mobile Geräte läuft. Im B2B-Bereich mag dieser Anteil zwar geringer sein. Dennoch ist es unverkennbar, dass auch klassische Business-Entscheider und Einkäufer mobile Geräte für die Recherche und erste Interaktionen nutzen. Hier beginnt der Erfolg oder Misserfolg: Erreicht Ihr Online-Auftritt diese Nutzergruppen, oder verfehlen Sie sie?
Mobile First geht weit über responsives Design hinaus. Es bedeutet, dass man von Anfang an mobile Nutzer in den Fokus stellt. Dies beginnt beim Design, geht über die Nutzerführung bis hin zu den Ladezeiten. Der mobile Anwender erwartet schnelle und einfache Zugriffe auf Informationen. Er oder sie möchte nicht zoomen, warten oder sich durch eine komplizierte Navigation kämpfen. Dabei zählt jede Sekunde, denn die Absprungraten bei zu langen Ladezeiten sind im mobilen Kontext drastisch.
Der Erfolg liegt in den Augen der Nutzer
Der vielleicht entscheidendste Aspekt von mobile first ist die Orientierung an den tatsächlichen Interaktionen der Nutzer. Klassischen Methoden, eine Webseite zu gestalten, basierten oft auf ästhetischen Entscheidungen und der Darstellung am Desktop-Screen. Heute entscheidet mehr denn der Nutzer: Welche Inhalte werden tatsächlich konsumiert? Welche Funktionen werden genutzt oder ignoriert? Wer diese Fragen nicht beantwortet, riskiert ganz konkret Leads zu verlieren.
Im B2B-Bereich sind die Augenpaare Ihrer Kunden die wahren Richter über den Erfolg Ihrer Plattform. Jede Interaktion, jeder Klick, jede Scrollbewegung liefert Daten darüber, wie Ihre Webseite genutzt wird. Unternehmen müssen diese Daten analysieren und verstehen, um ihre digitale Strategie zu optimieren. Es geht nicht darum, was Ihnen als Anbieter gefällt – es geht ausschließlich darum, was Ihre Kunden brauchen und wie sie es auf mobilen Geräten finden.
Reaktionen von Nutzern auf mobile Inhalte müssen heute zum zentralen Kriterium digitaler Strategien werden. Ein weiterer Faktor ist die Nutzerführung: Werden die wichtigsten Informationen sofort sichtbar? Findet der mobile Nutzer mit wenigen Klicks zu den relevanten Kontaktinformationen oder Produkten? Jede Sekunde zählt. Jede unnötige Hürde reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass aus einem Interessenten ein tatsächlicher Auftraggeber wird.
In der Praxis bedeutet das, dass Unternehmen regelmäßig ihre Website auf mobilen Geräten testen sollten. Fragen Sie sich selbst: Wie ist die Ladegeschwindigkeit? Ist die Navigation klar strukturiert? Sind die Call-to-Actions gut sichtbar? Wenn die Antwort in einem dieser Bereiche negativ ausfällt, verpassen Sie wertvolle Chancen und es besteht Handlungsbedarf.
Gestalter-Zukunft mit klaren Entscheidungen
Für Unternehmen im Mittelstand wird es immer wichtiger, Mobile First nicht als ein technisches Problem zu sehen, das IT oder Agenturen lösen müssen. Es ist eine strategische Entscheidung, bei der es um Nutzererfahrung und die optimale Darstellung des eigenen Angebots geht. Wer frühzeitig investiert, profitiert von höheren Abschlussraten und zufriedeneren Kunden – und wird langfristig den digitalen Vorsprung halten.
Am Ende gilt: Nur die Augen und das Verhalten Ihrer Nutzer entscheiden darüber, ob Ihr digitaler Auftritt erfolgreich ist oder nicht. Wer sich diesen Realitäten verschließt, setzt auf die falschen Prioritäten.
Weiterführende Informationen:
Google PageSpeed Insights – Test der Ladegeschwindigkeit von Websites
Think with Google – Einblicke und Statistiken zu digitalem Nutzerverhalten und Trends im Mobile-Bereich
Baymard Institute: Mobile Usability – Detaillierte Analysen und Studien zu mobilem Verhalten und optimaler Nutzererfahrung.
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