No hype, no news?

05.2014 / „Was der Tod der ‚Homepages‘ für Berichterstattung und die mediale Wahrnehmung bedeutet …

Reizüberflutung? Schon das Wort kann man kaum mehr hören. Im ausklingenden Informationszeitalter ist zumindest unsere westliche Zivilisation konfrontiert mit einem überbordenden Maß an Meldungen und Daten im Allgemeinen, dass kein Mensch mehr mitkommt. Die Folge ist eine Verschlankung des Informationsverhaltens: Ein Großteil der Gesellschaft reduziert ihren Medienkonsum und damit Wahrnehmung auf tweet-ähnliche Info-Fetzen. Diese aber dringen nur durch’s Dickicht, wenn entsprechend mit brachialer Guerilla-Headline versehen oder einen Hype aufgreifend. 

Derek Thompson, seines Zeichens Redakteur der „Atlantic“, visioniert in seinem klugen Artikel den Siegeszug des Hypes. Wenn Rezeptionsverhalten immer mehr über Artikel-Teaser auf Facebook und Co. läuft, dann habe das drastische Folgen. Vor allem dann wenn der Klick aus Zeitgründen unterbleibt und der Großteil der Gesellschaft es bei der Sichtung der tweet-ähnlichen News-Brocken lässt. Medienmacher – die von Rezipienten und damit Re-Finanzierung abhängig sind – werden in einer solchen Welt förmlich gezwungen immer weniger nach objektivem Newswert zu publizieren. Und immer stärker nach tatsächlichen Klicks. Der Anstieg von boulevardeskem Quatsch in den Medienformaten steige dabei zwangsläufig. Im Fokus stehen in der logischen Folge „Entertainment“ und „Selbsthilfe“. Befördert wird dieses Phänomen von Analyse-Technologien, die Medienleuten objektive Zahlen liefern, was Menschen interessiert aka was geklickt wird. Denn: Können Zahlen wirklich lügen? Aber lesen Sie selbst:

What the death of homepages means for news

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Bildnachweis: 95159238 – aniwhite